Kaufberatung Windsurfsegel
1. Für Anfänger
Ziel: Einfaches Handling, frühes Erfolgserlebnis, geringe Belastung.
Eigenschaften:
-
Segelgröße: ca. 2–5,5 m² (je nach Körpergewicht & Windbedingungen).
-
Kinder: 2–3 m²
-
Erwachsene bis 70 kg: 4–5 m²
-
Erwachsene über 70 kg: 5–5,5 m²
-
-
Profil: Flaches, neutrales Segel → leichtes Aufholen (Wasserstart meist noch nicht relevant).
-
Latten: 2–4 Latten, eher weich und flexibel.
-
Material: Meist Monofilm + X-Ply (robust, aber leicht).
-
Trapeztampen: Noch nicht zwingend nötig.
-
Empfohlene Segeltypen: Einsteigersegel, Schulsegel, oft mit Namen wie „Trainer“, „School“ oder „Start“.
Vorteil: Einfach, leicht, kippstabil, schnell aufzubauen.
Nachteil: Wenig Leistung bei stärkerem Wind, eher gemütlich.
2. Für Fortgeschrittene
Ziel: Geschwindigkeit, Manöver (Wenden, Halsen), Einstieg ins Gleiten.
Eigenschaften:
-
Segelgröße: ca. 5–7,5 m², angepasst an Körpergewicht.
-
Leichte Fahrer (60–70 kg): 5,5–6,5 m²
-
Schwere Fahrer (80+ kg): 6,5–7,5 m²
-
-
Profil: Mehr Bauch (Tiefe) für Vortrieb, aber noch gut kontrollierbar.
-
Latten: 4–6 Latten → stabileres Profil bei mehr Wind.
-
Material: Monofilm + verstärkt mit X-Ply für Haltbarkeit.
-
Trapeznutzung: Jetzt sinnvoll → Segel mit gutem Druckpunkt.
-
Empfohlene Segeltypen: Freeride-Segel, Freemove-Segel.
Vorteil: Deutlich bessere Performance, Einstieg in sportlicheres Windsurfen.
Nachteil: Aufbau und Handling etwas aufwendiger, schwerer als Einsteigersegel.
3. Für Profis
Ziel: Maximale Performance – ob Speed, Welle, Slalom oder Freestyle.
Eigenschaften (je nach Disziplin):
-
Slalom / Race:
-
Segelgröße: 6–12 m²
-
Viele Latten (6–9), Camber-Segel (Camber-Mechanismen stabilisieren das Profil).
-
Maximale Power und Geschwindigkeit.
-
Schwerer, komplexer im Handling.
-
-
Wave (Welle):
-
Segelgröße: 3–5,5 m²
-
Sehr robust, verstärkt mit X-Ply.
-
Wenige Latten (3–5), leicht und reaktiv.
-
-
Freestyle:
-
Segelgröße: 4–5,5 m²
-
Leicht, mit weichem Druckpunkt.
-
Weniger Latten (4–5), schnelles Handling.
-
-
Freerace / Performance-Freeride (Zwischenstufe):
-
Segelgröße: 6–8,5 m²
-
5–7 Latten, manchmal Camber.
-
Für sehr schnelle Freerider, die keine reinen Race-Segel wollen.
-
Vorteil: Extreme Leistungsfähigkeit, angepasst an Fahrstil und Spot.
Nachteil: Teurer, schwerer, fehlerverzeihend nur bei Könnern.
Allgemeine Tipps zum Segelkauf
-
Größe anpassen: Körpergewicht, Windstärke am Spot und Revier entscheiden.
-
Leicht = kleineres Segel, Schwer = größeres Segel.
-
-
Mehrere Segel nötig: Fortgeschrittene und Profis haben meist 2–4 Segelgrößen für unterschiedliche Bedingungen.
-
Segel + Board Abstimmung: Kleines Board = kleines Segel, großes Board = größeres Segel.
-
Gebrauchtkauf: Bei Anfängern sinnvoll → Segel verschleißen, Monofilm wird spröde.
-
Marken: Gaastra, Severne, Duotone, NeilPryde, Gun Sails, Ezzy – alle haben Einsteiger bis High-Performance Segel.
Segelgrößen-Empfehlung
| Level | Gewicht | Leichte Winde (6–12 Knoten) | Mittlere Winde (12–20 Knoten) | Starker Wind (20–30 Knoten) | Sehr starker Wind (30+ Knoten) |
|---|---|---|---|---|---|
| Anfänger | < 60 kg | 3,5–4,5 m² | 3–4 m² | – | – |
| 60–80 kg | 4,5–5,5 m² | 4–5 m² | – | – | |
| > 80 kg | 5–5,5 m² | 4,5–5 m² | – | – | |
| Fortgeschrittene | < 60 kg | 5–6 m² | 4,5–5,5 m² | 3,5–4,5 m² | – |
| 60–80 kg | 6–7 m² | 5–6 m² | 4–5 m² | 3–4 m² | |
| > 80 kg | 7–7,5 m² | 6–6,5 m² | 4,5–5,5 m² | 3,5–4,5 m² | |
| Profis | < 60 kg | 6–7 m² (Freeride/Race) | 5–6 m² (Freeride/Wave) | 3,5–4,5 m² (Wave/Freestyle) | 3 m² (Wave) |
| 60–80 kg | 7–8,5 m² (Freerace/Race) | 5,5–6,5 m² (Freeride/Wave) | 4–5 m² (Wave/Freestyle) | 3–3,5 m² (Wave) | |
| > 80 kg | 8,5–10 m² (Race) | 6,5–7,5 m² (Freeride/Freerace) | 5–6 m² (Wave/Freeride) | 3,5–4 m² (Wave) |
Hinweise zur Tabelle
-
Anfänger: bleiben eher bei einer kleinen Segelgröße, um Technik zu lernen.
-
Fortgeschrittene: brauchen 2–3 Segelgrößen für unterschiedliche Windbedingungen.
-
Profis: haben oft eine komplette Segelrange (3–5 Stück) im Gepäck.
-
Windstärken sind in Knoten (kn) angegeben (1 Knoten ≈ 1,85 km/h).