Windsurfboards: Finde das passende Board für jeden Einsatzbereich.

Die Wahl des passenden Windsurfboards kann zwischen einem Adrenalinkick bei voller Gleitfahrt und einem nervenaufreibenden Herumtreiben entscheiden. In unserem Board-Guide möchten wir dir dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen: Welcher Shape und welches Volumen sind am besten geeignet? Ist die Investition in die Carbon-Variante lohnenswert? Und welche Unterschiede gibt es zwischen einem Freeride- und einem Freerace-Board? Um einen ersten Überblick zu geben: Der Shape bezieht sich auf die Konstruktion des Boards – zum Beispiel, ob es sich um ein Wave- oder Einsteigerboard handelt. Das Volumen gibt Auskunft über den Auftrieb des Boards (gemessen in Litern)."


Die unterschiedlichen Bauarten bei Windsurfboards:
Die gängigen Bezeichnungen hierfür sind Epoxy Sandwich (ES), Wood Sandwich (WS) oder Carbon Sandwich (CS). Der Hauptunterschied liegt vor allem im Gewicht. Bei größeren Boards kann dieser Unterschied zwischen den verschiedenen Bauweisen bis zu 2 Kilogramm betragen. Es ist wichtig zu bedenken, ob das geringere Gewicht den zusätzlichen Preis rechtfertigt. Insbesondere für Anfänger und Fortgeschrittene ist der Gewichtsunterschied möglicherweise nicht so entscheidend. Leichtere Boards lassen sich an Land spürbar besser handhaben. Auf dem Wasser macht sich der Unterschied erst bei fortgeschrittenerem Fahrkönnen bemerkbar. Aufgrund des geringeren Gewichts gleiten die leichteren Windsurfboards schneller und sind insgesamt agiler zu steuern.

Unser Ratschlag: Personen mit einem gewissen Ambitionslevel oder solche, die bereits gute Surffähigkeiten haben, sollten zu Boards mit einem Holz- oder Carbon-Kern greifen (Carbon ist das leichteste, aber auch teuerste Material, gefolgt von Holz und Epoxy). Für Anfänger und Fortgeschrittene ist die Epoxy-Version zu empfehlen.


Windsurf-Einsteigerboard - das optimale Brett für Deine erste Saison
Als Anfänger sollte man sich unbedingt für ein Einsteigerboard zu entscheiden. Diese Boards zeichnen sich durch ihre breite und lange, dadurch besonders kippstabile Bauweise aus. Anstatt sich frustriert über die eigenen Fähigkeiten zu fühlen, kann ein gutes Einsteigerbrett die Lernkurve in den ersten Windsurfing-Stunden erheblich steigern. Es gibt Varianten mit einer zentralen Finne oder einem Schwert. Diese Mittelstabilisatoren verhindern das Abtreiben und sorgen für zusätzliche Stabilität des Boards.

Eine allgemeine Faustregel für das Volumen lautet: Körpergewicht (kg) +80-100 Liter = Empfohlenes Boardvolumen


Nach den ersten Erfahrungen streben viele Windsurfer nach einem wendigen Freerideboard. Kleinere Einsteigerboards mit Klappschwert besitzen oft ähnliche Eigenschaften wie größere Freerideboards. Wer schnell Fortschritte macht und viele Stunden auf dem Wasser verbringt, sollte möglicherweise ein etwas kompakteres Einsteigerboard wählen. Dieses Board kann später auch für Freeride-Zwecke verwendet werden. Es ist jedoch zu beachten: Je kleiner das Windsurfboard, desto instabiler kann es sein!


Freerideboards zum Windsurfen - die beliebteste Boardkategorie für stundenlangen Fahrspaß
Die ersten Halsen sind geschafft! Es folgen Speed-Duelle, frühes Angleiten und schließlich der Wasserstart. All das kannst du mit einem Freerideboard erreichen - dem idealen zweiten Board auf deiner Windsurfing-Reise. Sogar erfahrene Surfer und Profis wählen ein Freerideboard, wenn sie auf Binnengewässern ohne starke Wellen unterwegs sind. Diese Boards verzeihen Fehler und halten gut den Kurs. Abhängig vom eigenen Können ist ein Board zu empfehlen, das für Aufsteiger etwa 60-90 Liter mehr Volumen als das eigene Körpergewicht hat. Für Profis genügen meist schon 20-50 Liter mehr Auftrieb.


Freestyleboards - die Windsurfboards für perfekte Rotationen
Diese Boards sind darauf ausgelegt, schnelle Rotationen und Sprünge auf flachem Wasser zu ermöglichen. Die abgerundeten Kanten des Boards unterstützen bei der Einleitung der Manöver. Freestyle-Boards reagieren äußerst direkt und agil. Bereits geringe Bewegungen verändern die Fahrtrichtung. Typischerweise sind sie mit breiten, weichen Fußschlaufen (Footstraps) und einer zentralen Schlaufenposition ausgestattet. Ein markantes Merkmal der Freestyle-Boards ist ihr extrem dickes Heck, das viel Auftrieb bietet und ein schnelles Angleiten ermöglicht. Die ideale Literzahl hängt vom Gewicht des Fahrers ab und die meisten Boards weisen ein Volumen zwischen 85 und 110 Litern auf. Perfekt für jene, die häufig auf Flachwasser unterwegs sind und ihre Fahrtrichtung mit mehr als nur "kraftvollem Halsen" ändern möchten.


Für den Einsatz in der Welle - das Waveboard
Radikale Sprünge und das Manövrieren in der Welle - das charakterisiert ein Waveboard. Die Formgebung an der Unterseite des Boards ermöglicht enge Turns in der Welle. Es gibt Boards mit Single-, Twinser-, Thruster- und Quad-Finnen-Setups - also mit einer, zwei, drei oder sogar vier Finnen. Die verschiedenen Finnenoptionen haben jeweils ihre spezifischen Vor- und Nachteile (detaillierte Informationen finden sich in speziellen Ratgebern für Finnen). Abhängig von den Bedingungen und dem Gewicht des Surfers empfehlen sich Boards mit einem Volumen zwischen 75 und 100 Litern. Größere Boards eignen sich eher für kleinere Wellen oder auch für Flachwassergebiete bei extrem starkem Wind. Die kleineren Größen sind hingegen für große Wellen und radikales Manövrieren gedacht. Die meisten Hersteller bieten eine Vielzahl von Waveboard-Arten an - von radikalen, kleinen Modellen bis zu vielseitigen Allroundern. Es empfiehlt sich, auszuprobieren, welches Modell sich in den eigenen heimischen Bedingungen am besten anfühlt.


Freemoveboard - das vielseitige Allroundtalent unter den Windsurfboards
Der Alleskönner. Freemove-Boards versuchen, die besten Eigenschaften von Freeride, Freestyle und Wave in einem Board zu vereinen. Gleitfahrten auf Binnengewässern, kleine Sprünge oder das Manövrieren in hüfthohen Wellen - all das ist für diese Boards kein Problem. Die Formgebung an der Unterseite ist mäßig stark gebogen, um eine ausgewogene Balance zwischen Geschwindigkeit und Wendigkeit zu erreichen. Jeder Hersteller legt dabei einen etwas anderen Schwerpunkt. Meistens haben diese Boards ein Single-Fin-Setup und ein Volumen von 90-120 Litern. Kleinere Größen werden oft als Freestyle-Wave oder Free-Wave Boards klassifiziert. Der Hauptunterschied besteht in der Regel in einem etwas stärkeren Fokus auf Drehfreudigkeit. Generell verfolgen beide Kategorien dieselbe Idee: ein Board für vielfältige Bedingungen. Wer jedoch einen klaren Schwerpunkt auf Wave-Riding oder Freestyle-Moves legt, sollte sich direkt für einen spezialisierten Boardtyp entscheiden.


Slalom-/Raceboard - die schnellste Boardklasse in der Windsurfszene
Maximale Geschwindigkeit steht im Vordergrund bei allen Shapes dieser Boardklasse. Sie sind darauf ausgelegt, die Ziellinie mit maximaler Geschwindigkeit zu durchqueren. Drehfreudigkeit und Komfort sind hierbei eher sekundär. Typischerweise verfügen Race- und Slalom-Boards über ein breites Heck und einen flachen Unterwassershape. Sie sind mit einer langen Finne ausgestattet, die die Geschwindigkeit zusätzlich erhöht und "Spin-Outs" vermeidet. Durch die weit außen platzierten Fußschlaufen kann hoher Kantendruck erzeugt werden. Um ein Slalom- oder Raceboard zu beherrschen, ist eine fortgeschrittene technische Fähigkeit erforderlich. Diese Boards verzeihen nur wenige Fehler. Bei korrekter Nutzung sind sie die schnellsten unter allen Shapes. Für Einsteiger, die sich dem Slalom-Bereich nähern wollen, ist es ratsamer, zu einem Freerace-Board zu greifen. Diese weisen teilweise Eigenschaften der Slalom-/Raceboards auf, sind jedoch etwas einfacher zu handhaben. Entscheidend für die Fahrperformance dieser Boardklasse ist die Breite, nicht primär das Volumen.


Entscheidungshilfe zur Breite des Slalomboards:

  • Fahrer unter 70 Kilogramm sollten ein Board zwischen 65cm und 75cm Breite wählen
  • Bringst du zwischen 70 und 85 Kilogramm auf die Waage, sind Boards bis etwa 85cm zu empfehlen
  • Ab 85 Kilogramm sind Slalom-/ Raceboards mit einer Breite zwischen 80cm und 95 cm interessant


WindSUP - die ideale Ergänzung für Leichtwindtage mit der Option zum Windsurfen
Diese Boardklasse vereint die Eigenschaften von SUP-Boards und Windsurfboards. Es gibt verschiedene Ausführungen, die entweder auf Stand-Up-Paddling oder auf Wellenreiten ausgerichtet sind. In der Regel ähneln WindSUPs den Merkmalen größerer Freeride- oder Anfängerboards, wobei ihre Breite etwas reduziert ist, um das Paddeln nicht zu beeinträchtigen. Viele Hersteller bieten auch aufblasbare Modelle an, deren Eigenschaften sich kontinuierlich verbessern. Mit WindSUPs kannst du an windstillen Tagen paddeln oder kleinere Wellen reiten. Sie sind ideal für Windsurf-Anfänger oder Kinder geeignet. Wer größeres Interesse am Windsurfen hat, sollte darauf achten, dass die Boards eine angemessene "Rail"-Ausführung aufweisen (etwas markantere Kanten).



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